Archiv für den Monat: Januar 1720

Festungsstadt Würzburg

Johann Philipp von Schönborn hatte Würzburg im 17. Jahrhundert nach den Vorstellungen der Zeit befestigen lassen. Teile dieser gewaltigen Baumaßnahmen (etwa am Burkarder Tor oder die Mauer zwischen Hofgarten und Klein-Nizza) kann man noch heute besichtigen. Sein Nachfolger musste allerdings im Jahr 1720 feststellen, dass diese Befestigungen in unbrauchbaren Zustand geraten waren. Bedenklich. Sah er doch gefährliche Läuften kommen, die Stadt und Hochstift in großes Verderben stürzen würden, sollten sie nicht noch durch die Göttliche Hand abgewendet werden. Allerdings – Festungsstadt Würzburg weiterlesen

Ordnung auf der Baustelle …

… zu halten war auch damals schon schwierig. Damit beim Bau der Residenz alles mit rechten Dingen zuging, traf die Hofkammer im Januar einige Regelungen. Punkt eins: keine Vorkasse für Material! Bezahlt werden sollte nur, was wirklich geliefert worden war. Die Bauschreiber sollten genau aufschreiben, was gekauft wurde, und darüber eine Rechnung führen. Die Abgabe von Material sollte immer unter den Augen eines Bau-Offizianten erfolgen. Er stellte dann eine Bescheinigung Ordnung auf der Baustelle … weiterlesen

Keine Mummereien, keine Tänze

Unterfranken gilt heute als Faschingshochburg, mit Sitzungen, Masken, Umzügen und allem, was sonst noch so dazugehört. Jahr für Jahr wird genau hingesehen, in welchem Kostüm die politische Prominenz in Veitshöchheim einläuft. Es vor der Fastenzeit noch mal so richtig krachen zu lassen, gilt als typisch katholisch.

Da wundert eine Verordnung, die Fürstbischof Philipp Franz von Schönborn am 18. Januar 1720 erließ. Fastnachts-Spiele und Mummereien (also Maskenbälle) hätten zu skandalösen und ärgerlichen Exzessen geführt, was den Zorn Gottes hervorgerufen habe und Jung und Keine Mummereien, keine Tänze weiterlesen

Drahtgitter Richtung Bürgerspital

Johann Georg Mögling schloss am 12. Januar 1720 einen Vertrag mit dem Bürgerspital. Darin verpflichtete er sich, seine neuen Giebelfenster mit einem Drahtgitter zu versehen.

Sein Anliegen: Er wollte Fenster in sein Haus Richtung Bürgerspital und Eichsee einbauen. Das war wohl schwieriger, als man denken würde. Das Bürgerspital machte die Auflage, dass er die Fenster nicht allein nach dem Stadtrecht mit eisernen sondern auch […] mit drahtenen Gittern versehen würden. Diese Gitter sollten Auschütten, Auswerffen und dergleichen […] verhinderen. War also schon mal etwas derartiges vorgefallen? Offenbar befürchtete das Bürgerspital, dass allerlei Müll oder Ähnliches von Mögling auf sein Grundstück geworfen werden würde.

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Für den Rektor der Würzburger Universität …

… fing das Jahr 1720 gut an. Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn sagte ihm in einem Schreiben vom 4. Januar ein jährliches Neujahrs-Präsent von 40 Reichstalern als Teil seiner Besoldung zu. Was die Besoldung betraf, hatte es nämlich beim Rektor bislang gar nicht gut ausgesehen. Abgesehen von einem Anteil an den Matrikulationsgebühren war er leer ausgegangen. Und einmal in Spendierlaune, bedachte der Fürstbischof auch die Professoren der juristischen und der medizinischen Fakultät. Sie durften Für den Rektor der Würzburger Universität … weiterlesen