Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara …

… hatten der Wachszieher Johann Stefan Seiler und seine Frau Maria Katharina im Jahr 1717 errichtet. Nun wollten sie den Laden an ihre Kinder vererben, aber die Karmeliten waren dagegen. Begründung: Die Seilers hatten zwar die Konzession für Errichtung und Betrieb eines Ladens bekommen, mehr aber auch nicht. Die Investitionen auf eigene Kosten führten nach Auffassung der Mönche nicht zum Eigentum Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara … weiterlesen

Organist gesucht

… am Neumünsterstift. Im Jahr 1720 befindet sich das Stift Neumünster im Würzburger Zentrum mitten in der großen Umbau- und Umgestaltungsphase der Stiftskirche. Die wichtigsten Arbeiten am Außenbau, die Westfassade aus rotem Sandstein und der schieferbedeckte Kuppelbau, sind gerade fertiggestellt und man beginnt damit, den Innenraum mit barocken Altären auszuschmücken. Eines aber fehlt noch, nämlich Musik – Organist gesucht weiterlesen

Am 16. August stirbt der Syndikus des Neumünsterstifts.

Zwei Wochen später tagen die Kapitelherren. Erster Punkt der Tagsordnung: Die Neubesetzung der Syndikus-Stelle. Die Wahl fällt einstimmig auf Georg Adam Fasel. Der hocherfreute Fasel wird in die Sitzung gerufen und an Ort und Stelle vereidigt. Er bekommt eine Instruktion, was er zu tun hat, das Protokoll und andere Briefschaften des verstorbenen Vorgängers. Als erste Amtshandlung trägt er seine Wahl ins Protokoll ein.

Staatsarchiv Würzburg, Stift Neumünster, Protokolle 21. 31. August 1720. Recherche: Florian Zwiessler.

 

Der letzte Wille des Franz Michael Bauer

Am 22. August 1720 verfasst Franz Michael Bauer seinen letzten Willen als Kanoniker und Kantor des Stifts Neumünster.

Als Kanoniker gehörte er zur höheren Ebene der Entscheidungsträger innerhalb des Stifts. Zudem hatte er als Kantor noch die Aufgabe des Chorleiters. So war er während des Gottesdienstes als Vorsänger tätig und im Vorfeld für die Wahl der gesungenen Lieder zuständig. Der letzte Wille des Franz Michael Bauer weiterlesen

Das Testament von Vikar Kraft

Am 19. August 1720 machte Johannes Nikolaus Kraft in Würzburg sein Testament. Er war die letzten 15 Jahre Vikar an St. Burkard gewesen. St. Burkard war damals ein adeliges Stift, eine religiöse Gemeinschaft von Angehörigen des Adels, deren Aufgabe vor allem das Feiern von Gottesdiensten war. Dabei ließen sie sich allerdings – man konnte ja nicht immer anwesend sein – gerne von Vikaren vertreten. Dafür wurden die Vikare dann bezahlt. So ein Vikar war auch Nikolaus Kraft. Es war ein niederer Rang, und Das Testament von Vikar Kraft weiterlesen

Ein wohlverdientes kleines Glück …

… wünscht sich wohl jeder, wenn das große nicht zu haben ist. Auch Dr. Stumpf gebrauchte die Formulierung, als er am 30. Juli 1720 in Nürnberg ein Schreiben an die Würzburger Hofkammer aufsetzte. Stumpf hatte in Würzburger Auftrag der Versammlung des Fränkischen Reichskreises beigewohnt. Er berichtete nun an den Main, dass der kaiserliche Gesandte abgereist sei, aber er, Stumpf, noch zwei bis drei Wochen zu bleiben gedenke.

Warum? Ein wohlverdientes kleines Glück … weiterlesen

Tumult in Wertheim

Wir befinden uns in Wertheim. Wo die Tauber in den Main mündet, in Sichtweite des Spessarts, liegt die Residenzstadt der Grafen von Wertheim. Im Juli 1720 gab es dort gewaltigen Ärger zwischen den Schlossern der Stadt und den Beamten des Fürsten Dominik Marquard. Zwei Schlosser wurden verhaftet und in der Wachstube der Hofhaltung in der Mühlenstraße festgesetzt. Bürgermeister und Stadtschreiber verhandelten mit den Hofräten des Fürsten, erfolglos. Am 27. Juli läutet die Sturmglocke der Stadt. Das Volk läuft vor der Hofhaltung zusammen. Schließlich passiert das Undenkbare: Man stürmt die Tumult in Wertheim weiterlesen

Zwischenmiete im Rosenbachpalais I

Johann Philipp Franz von Schönborn, Bischof von Würzburg, mietet das Palais Rosenbach, solange die Residenz gebaut wird. Er will seine Residenz und Wohnung künftig in die Stadt […] transferieren. Hierzu scheint ihm das Rosenbachische Haus im Rennweg am gelegensten zu sein. Er bittet folglich das Haus mit Garten und Stallung und den anderen dazu gehörenden Gebäuden in Bestand nehmen zu können. Im Anschluss geht es um die veranschlagte jährliche Miete, welche Zwischenmiete im Rosenbachpalais I weiterlesen