Als Zwischenlösung ins Rosenbachpalais …

… am Rennweg zog Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. Vermieter waren die Freiherren von Rosenbach. Bevor der Bischof einzog, wurde eine genaue Beschreibung des Anwesens angefertigt. So machen das Mieter und Vermieter ja bis heute, und gewiss aus demselben Grund: Beim Auszug des Bischofs sollte klar sein, welche Schäden er zu verantworten und damit zu bezahlen hatte.

Nach der Beschreibung befand sich im mittleren Neubau unten rechts eine Gesindestube, Küche und Speisekammer, ein Abtritt (daß Privat), eine weitere Stube und eine Kammer mit drei Fenstern. Zwei der Stuben hatten einen Ofen. Auch unten links gab es mehrere Stuben und einen Abtritt, dazu einen Saal mit vier Fenstern zum Garten hin. Im oberen Stock befand sich linker Hand der grosse Saal mit einem sehr grossen Ofen. Dazu mehrere Zimmer, wobei angemerkt wurde, dass im Eckzimmer der Ofen ausgebaut worden war. Für dessen Fehlen konnte man Bischof Schönborn später also nicht verantwortlich machen. Dann gab es noch eine Schlafkammer, ebenfalls ohne Ofen, und einen Abtritt, hier als locus secretus bezeichnet. Angemerkt wurde auch noch, dass zum Anwesen drei Gartenscheren und zwei Grabschaufeln gehörten. Als Datum steht eigenartigerweise der 7. August 1724 unter der Beschreibung, also wenige Tage vor Schönborns Tod, obwohl es im Text ausdrücklich heißt, sie beschreibe den Zustand des Palais vor dem Einzug. Unterzeichnet wurde das Ganze von Balthasar Neumann persönlich.

Staatsarchiv Würzburg, Administrativakten 9231. Recherche und Transkription: Johannes Weber.