… hielt besondere Ereignisse dieser Jahre in einem Buch fest. Zu Bischof Johann Philipp Franz von Schönborn notierte er, dieser habe zwar nur vier Jahre regiert, aber in dieser Zeit viel gebaut. Zum Beispiel den am Rennweg stehenden Residenzbau. Aber auch in der Stadt habe er mit Veränderung einiger Gassen den Anfang gemacht, also den Umbau Hofzeremonienmeister Anton Glaser … weiterlesen
Archiv der Kategorie: Leute
Ein Gärtchen gegen den unsäglichen Gestank am Schwanentor …
… das war die ungewöhnlich anmutende Bitte, die der Büttnermeister Andreas Ignatius Pfrengler im Oktober 1720 an den Fürstbischof richtete. Pfrengler lebte neben dem bekannten Schwanen-Wirtshaus, das von Zeit zu Zeit den einen oder anderen Fürsten oder Grafen beherbergte und etwa dort stand, wo sich heute das Kaufhaus „Wöhrl“ an der alten Mainbrücke befindet. Zwischen eben diesen beiden Häusern lag nun die Ursache für jenes Schreiben, die Quelle des üblen Geruchs, der Ein Gärtchen gegen den unsäglichen Gestank am Schwanentor … weiterlesen
Der letzte Wille des Franz Michael Bauer
Am 22. August 1720 verfasst Franz Michael Bauer seinen letzten Willen als Kanoniker und Kantor des Stifts Neumünster.
Als Kanoniker gehörte er zur höheren Ebene der Entscheidungsträger innerhalb des Stifts. Zudem hatte er als Kantor noch die Aufgabe des Chorleiters. So war er während des Gottesdienstes als Vorsänger tätig und im Vorfeld für die Wahl der gesungenen Lieder zuständig. Der letzte Wille des Franz Michael Bauer weiterlesen
Das Testament von Vikar Kraft
Am 19. August 1720 machte Johannes Nikolaus Kraft in Würzburg sein Testament. Er war die letzten 15 Jahre Vikar an St. Burkard gewesen. St. Burkard war damals ein adeliges Stift, eine religiöse Gemeinschaft von Angehörigen des Adels, deren Aufgabe vor allem das Feiern von Gottesdiensten war. Dabei ließen sie sich allerdings – man konnte ja nicht immer anwesend sein – gerne von Vikaren vertreten. Dafür wurden die Vikare dann bezahlt. So ein Vikar war auch Nikolaus Kraft. Es war ein niederer Rang, und Das Testament von Vikar Kraft weiterlesen
Adam Herbert aus Erlabrunn
… leiht sich bei der Würzburger Seelhaus-Stiftung 40 Gulden. Dafür zahlte er jedes Jahr an Kiliani zwei Gulden Zinsen, also die damals übliche Verzinsung von 5 %. Als Pfand musste er einen Garten und einen Weinberg einsetzen – sollte er nicht zahlen können, würden sie der Stiftung gehören. Die Seelhaus-Stiftung besaß ein Haus in der Pleich, in dem Adam Herbert aus Erlabrunn weiterlesen
Die Sache mit den Steuern …
… und Abgaben gehörte auch früher schon zu den heiklen Punkten in einer Stadt. Es gab so große Unterschiede. Adelige und Kleriker mussten sich an den bürgerlichen Leistungen in der Stadt nicht beteiligen. Das galt nicht nur für Steuern, sondern auch für Dinge wie das Wacheschieben auf den Stadtmauern, das Stellen von Soldaten und die Unterbringung von Soldaten und Frondienstleistenden. Letzteres hieß Einquartierung und sorgte immer wieder für mächtigen Verdruss. Die Sache mit den Steuern … weiterlesen
Mainmüller Senger will keine Steuern zahlen
Jedenfalls nicht wie die anderen Bürger der Stadt. Darüber beschweren sich Bürgermeister und Stadtrat beim Fürstbischof. Genauer gesagt, über seine sich „anmaßende Einquartierungs- und Schatzungsfreiheit“. Es war ein uraltes Problem in Würzburg: Mussten diejenigen, die im Auftrag des Bischofs tätig waren, sich an den Steuern und Aufgaben der Stadtbürger beteiligen? Mainmüller Senger will keine Steuern zahlen weiterlesen
Heinrich Och aus Heidingsfeld
… will in Würzburg das Fleischhacker-Handwerk lernen. Dafür brauchte er eine Bescheinigung über seine Herkunft und seinen Lebenswandel, wie ein Führungszeugnis. Er bekam es. Die Stadt Heidingsfeld bescheinigte ihm, dass seine Eltern ordentlich verheiratet waren, er selbst auß einem rechten unbefleckten ehebett gezeügt und am 4. Juni 1695 frei von Leibeigenschaft geboren und sich immer ehrlich, redlich und friednachbarlich verhalten habe. Warum Och mit seinen 25 Jahren noch eine Lehre anfangen wollte, verrät der Geburtsbrief nicht.
Stadtarchiv Würzburg, Abt. Heidingsfeld, Urkunden der Stadt Heidingsfeld, Nr. 107. Bearbeitet von Svenja Keller.
Joseph Otto will Stadtrat werden
Elias Adam Joseph Otto, so sein vollständiger Name, war nicht irgendwer, sondern er war Assessor beim Würzburger Stadtgericht. Da war der Gedanke, er könnte Mitglied des Stadtrats werden, gar nicht abwegig.
Hartnäckig war er auch. Bereits im Vorjahr hatte er bei einer Ratswahl seinen Hut in den Ring geworfen, allerdings erfolglos. Nun war am 17. April Stadtrat Johann Jacob Balbus verstorben, und Otto nahm einen neuen Anlauf. Daran sieht man einen wichtigen Unterschied zu heutigen Stadtratswahlen: Wer einmal drin war, der blieb auf Lebenszeit Stadtrat (so etwas gibt es heute nur noch beim hochverehrten Stadtrat Willi Dürrnagel). Joseph Otto will Stadtrat werden weiterlesen
Wenn Leute ohne Geld heiraten …
und dann noch Kinder kriegen, belasten sie die öffentlichen Kassen. Dies war eine der großen Sorgen der Obrigkeit. Die Würzburger Regierung erließ deshalb ein Mandat gegen das Heiraten von Armen „umb zu verhüten, daß nicht allerhand liederliche oder nichts vermögende Leuth zusammen heurathen“ und dann „die Stadt mit Bettelkinder[n] anfüllen“. Heiraten darf deshalb nur, wer eine Bescheinigung über seine Wenn Leute ohne Geld heiraten … weiterlesen