Archiv der Kategorie: Allgemein

Hallo Welt!

Hier entsteht eine Website zur Geschichte Würzburgs im Jahr 1720. Warum 1720? Richtig: Balthasar Neumann beginnt mit dem Bau der Residenz. Aber das ist nicht alles. Auch das Leben der kleinen Leute hat seine Spuren in den Archiven hinterlassen. Auf 1720Würzburg.de verwandeln sich diese Spuren in Texte und Bilder.

Ein Projekt am Lehrstuhl Frühe Neuzeit der Universität Würzburg (Professor Anuschka Tischer), gefördert von der Sparkassenstiftung.

Die Prüfungsordnung der Juristischen Fakultät …

… der Universität Würzburg wurde im Jahr 1723 verändert. Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, welcher von 1719 bis 1721 selber Rektor der Universität Würzburg war, erließ dazu am 10.07.1723 eine dreiseitige Anordnung. Das Verfahren zum Erreichen des Baccalaureus blieb unverändert, aber der Prüfling sollte nun zugleich auch das Lizenziat erlangen können, wenn die zuständigen Prüfer ihn für fähig erachten. Abschließend setzte Schönborn auch noch die Bezahlung der zuständigen Vertreter der Universität fest.

Die Universität Würzburg hieß zu dieser Zeit noch Julius-Universität bzw. Academia Julia. Auch war sie deutlich kleiner als heute. Im Die Prüfungsordnung der Juristischen Fakultät … weiterlesen

Wenn der Stadtrat tagt …

Kenner der Materie beschreiben den Unterhaltungswert von Sitzungen des Stadtrats als durchaus schwankend. Das war wohl früher auch nicht anders. Obwohl die Zeiten sich sonst sehr geändert haben. Zum Beispiel gab es 1720, unglaublich eigentlich, noch keine CSU …

Werfen wir einen Blick in das Protokoll der Sitzung vom 20. Dezember 1720. Was wurde verhandelt? Zunächst musste der Rat sich ärgern: Der Wächter am Sandertor hatte auf eigene Faust den Zoll erhöht. Was bildete der Kerl sich ein? Unmöglich! Er wurde vorgeladen.

Dann ein höchst wichtiges Thema: der Wein der Stadt. Der alte Ratsbüttner war nämlich verstorben, und seine Witwe Eva Sabina Sandfuß hatte nun einen sehr schönen Brief geschrieben, in dem sie vorschlug, Wenn der Stadtrat tagt … weiterlesen

Der Konkurrenzkampf um einen Stipendiumsplatz …

…… war bereits im 18. Jahrhundert so ausgeprägt, wie er es manchmal heute noch ist. Mit diesem Problem sah sich schon Johann Philipp Franz von Schönborn, Fürstbischof und Herzog von Franken, konfrontiert.
Dies wird mit einem Blick in die Unterlagen zum “Burckhardt’schen Streit wegen Stipendien” deutlich. In einem Schreiben vom 6. Dezember 1720 bitten der Rechtsberater Johann Laudensackh und der Hofrat Christian Hogger den Fürstbischof schriftlich darum, Einsicht in die Unterlagen zu einem Prozess zu bekommen, in dem es um das Burckhardt‘sche Stipendium ging.
In dem Prozess stand der Würzburger Stadt-Magistrat, der das Stipendium verwaltete, gegen die Familie Diethmann, vermutlich die Erben des Stifters des Stipendiums. Der Konkurrenzkampf um einen Stipendiumsplatz … weiterlesen

Arbeitsgruppe Seuchen, Kürschnerhof, Montag 9. Uhr

Fleckfieber, Ruhr und Pest waren schwere Bedrohungen für das Leben in der Stadt. Im 17. Jahrhunderts hatte es schwere Pestwellen gegeben, die gewiss noch nicht vergessen waren. Damals hatte man vor allem mit Quarantäne reagiert: Die Bewohner von Häusern, in denen es einen Pestfall gegeben hatte, durften das Haus nicht mehr verlassen.

1720 bedrohte aber eine andere Krankheit Würzburg. Ein Fieber war aus Frankreich auf dem Weg nach Osten. Arbeitsgruppe Seuchen, Kürschnerhof, Montag 9. Uhr weiterlesen

Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara …

… hatten der Wachszieher Johann Stefan Seiler und seine Frau Maria Katharina im Jahr 1717 errichtet. Nun wollten sie den Laden an ihre Kinder vererben, aber die Karmeliten waren dagegen. Begründung: Die Seilers hatten zwar die Konzession für Errichtung und Betrieb eines Ladens bekommen, mehr aber auch nicht. Die Investitionen auf eigene Kosten führten nach Auffassung der Mönche nicht zum Eigentum Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara … weiterlesen

Der letzte Wille des Franz Michael Bauer

Am 22. August 1720 verfasst Franz Michael Bauer seinen letzten Willen als Kanoniker und Kantor des Stifts Neumünster.

Als Kanoniker gehörte er zur höheren Ebene der Entscheidungsträger innerhalb des Stifts. Zudem hatte er als Kantor noch die Aufgabe des Chorleiters. So war er während des Gottesdienstes als Vorsänger tätig und im Vorfeld für die Wahl der gesungenen Lieder zuständig. Der letzte Wille des Franz Michael Bauer weiterlesen

Das Testament von Vikar Kraft

Am 19. August 1720 machte Johannes Nikolaus Kraft in Würzburg sein Testament. Er war die letzten 15 Jahre Vikar an St. Burkard gewesen. St. Burkard war damals ein adeliges Stift, eine religiöse Gemeinschaft von Angehörigen des Adels, deren Aufgabe vor allem das Feiern von Gottesdiensten war. Dabei ließen sie sich allerdings – man konnte ja nicht immer anwesend sein – gerne von Vikaren vertreten. Dafür wurden die Vikare dann bezahlt. So ein Vikar war auch Nikolaus Kraft. Es war ein niederer Rang, und Das Testament von Vikar Kraft weiterlesen

Tumult in Wertheim

Wir befinden uns in Wertheim. Wo die Tauber in den Main mündet, in Sichtweite des Spessarts, liegt die Residenzstadt der Grafen von Wertheim. Im Juli 1720 gab es dort gewaltigen Ärger zwischen den Schlossern der Stadt und den Beamten des Fürsten Dominik Marquard. Zwei Schlosser wurden verhaftet und in der Wachstube der Hofhaltung in der Mühlenstraße festgesetzt. Bürgermeister und Stadtschreiber verhandelten mit den Hofräten des Fürsten, erfolglos. Am 27. Juli läutet die Sturmglocke der Stadt. Das Volk läuft vor der Hofhaltung zusammen. Schließlich passiert das Undenkbare: Man stürmt die Tumult in Wertheim weiterlesen