… leiht sich bei der Würzburger Seelhaus-Stiftung 40 Gulden. Dafür zahlte er jedes Jahr an Kiliani zwei Gulden Zinsen, also die damals übliche Verzinsung von 5 %. Als Pfand musste er einen Garten und einen Weinberg einsetzen – sollte er nicht zahlen können, würden sie der Stiftung gehören. Die Seelhaus-Stiftung besaß ein Haus in der Pleich, in dem Bedürftige unterkommen konnten. Das Kapital der Stiftung wurde von einem städtischen Pfleger verwaltet. Durch Geldverleih erzielte er Erträge. Zahlreiche soziale Einrichtungen in der Stadt, angefangen bei den Hospitälern, funktionierten so. Es wird geschätzt, dass die Plätze in diesen Einrichtungen damals für die Unterbringung von gut drei Prozent der Einwohner Würzburgs reichten.
1720 Juli 18. Stadtarchiv Würzburg, Ratsakte 4393, bearbeitet von Daniel Abt.