…… war bereits im 18. Jahrhundert so ausgeprägt, wie er es manchmal heute noch ist. Mit diesem Problem sah sich schon Johann Philipp Franz von Schönborn, Fürstbischof und Herzog von Franken, konfrontiert.
Dies wird mit einem Blick in die Unterlagen zum “Burckhardt’schen Streit wegen Stipendien” deutlich. In einem Schreiben vom 6. Dezember 1720 bitten der Rechtsberater Johann Laudensackh und der Hofrat Christian Hogger den Fürstbischof schriftlich darum, Einsicht in die Unterlagen zu einem Prozess zu bekommen, in dem es um das Burckhardt‘sche Stipendium ging.
In dem Prozess stand der Würzburger Stadt-Magistrat, der das Stipendium verwaltete, gegen die Familie Diethmann, vermutlich die Erben des Stifters des Stipendiums. Der Konkurrenzkampf um einen Stipendiumsplatz … weiterlesen
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Johann Philipp Franz von Schönborn …
… wird am 10. November als Bischof von Würzburg eingesegnet. Direkt im Anschluss empfängt er in seiner Hofhaltung und nimmt Glückwünsche entgegen. Vom Stift Neumünster machen sich der Dekan, Scholaster Krieg und Dr. Papius auf den Weg. Als Präsent haben sie ein Fass 1718er Steinwein Johann Philipp Franz von Schönborn … weiterlesen
Ein Gärtchen gegen den unsäglichen Gestank am Schwanentor …
… das war die ungewöhnlich anmutende Bitte, die der Büttnermeister Andreas Ignatius Pfrengler im Oktober 1720 an den Fürstbischof richtete. Pfrengler lebte neben dem bekannten Schwanen-Wirtshaus, das von Zeit zu Zeit den einen oder anderen Fürsten oder Grafen beherbergte und etwa dort stand, wo sich heute das Kaufhaus „Wöhrl“ an der alten Mainbrücke befindet. Zwischen eben diesen beiden Häusern lag nun die Ursache für jenes Schreiben, die Quelle des üblen Geruchs, der Ein Gärtchen gegen den unsäglichen Gestank am Schwanentor … weiterlesen
Streitigkeiten um Kleinigkeiten?
Bischof Franz von Schönborn muss einen Streit schlichten: Seine Gerichtsassessoren zanken sich mit den Kanonikern der Stifte Haug und Neumünster. Es geht darum, wer bei öffentlichen und privaten Zusammenkünften vorangehen und vorsitzen darf. Offenbar war etwas in einer herbst-action in der Aula der Universität vorgefallen, Streitigkeiten um Kleinigkeiten? weiterlesen
Arbeitsgruppe Seuchen, Kürschnerhof, Montag 9. Uhr
Fleckfieber, Ruhr und Pest waren schwere Bedrohungen für das Leben in der Stadt. Im 17. Jahrhunderts hatte es schwere Pestwellen gegeben, die gewiss noch nicht vergessen waren. Damals hatte man vor allem mit Quarantäne reagiert: Die Bewohner von Häusern, in denen es einen Pestfall gegeben hatte, durften das Haus nicht mehr verlassen.
1720 bedrohte aber eine andere Krankheit Würzburg. Ein Fieber war aus Frankreich auf dem Weg nach Osten. Arbeitsgruppe Seuchen, Kürschnerhof, Montag 9. Uhr weiterlesen
Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara …
… hatten der Wachszieher Johann Stefan Seiler und seine Frau Maria Katharina im Jahr 1717 errichtet. Nun wollten sie den Laden an ihre Kinder vererben, aber die Karmeliten waren dagegen. Begründung: Die Seilers hatten zwar die Konzession für Errichtung und Betrieb eines Ladens bekommen, mehr aber auch nicht. Die Investitionen auf eigene Kosten führten nach Auffassung der Mönche nicht zum Eigentum Ein Lädelein direkt an der Karmelitenkirche St. Barbara … weiterlesen

Organist gesucht
… am Neumünsterstift. Im Jahr 1720 befindet sich das Stift Neumünster im Würzburger Zentrum mitten in der großen Umbau- und Umgestaltungsphase der Stiftskirche. Die wichtigsten Arbeiten am Außenbau, die Westfassade aus rotem Sandstein und der schieferbedeckte Kuppelbau, sind gerade fertiggestellt und man beginnt damit, den Innenraum mit barocken Altären auszuschmücken. Eines aber fehlt noch, nämlich Musik – Organist gesucht weiterlesen
Am 16. August stirbt der Syndikus des Neumünsterstifts.
Zwei Wochen später tagen die Kapitelherren. Erster Punkt der Tagsordnung: Die Neubesetzung der Syndikus-Stelle. Die Wahl fällt einstimmig auf Georg Adam Fasel. Der hocherfreute Fasel wird in die Sitzung gerufen und an Ort und Stelle vereidigt. Er bekommt eine Instruktion, was er zu tun hat, das Protokoll und andere Briefschaften des verstorbenen Vorgängers. Als erste Amtshandlung trägt er seine Wahl ins Protokoll ein.
Staatsarchiv Würzburg, Stift Neumünster, Protokolle 21. 31. August 1720. Recherche: Florian Zwiessler.

Das Testament von Vikar Kraft
Am 19. August 1720 machte Johannes Nikolaus Kraft in Würzburg sein Testament. Er war die letzten 15 Jahre Vikar an St. Burkard gewesen. St. Burkard war damals ein adeliges Stift, eine religiöse Gemeinschaft von Angehörigen des Adels, deren Aufgabe vor allem das Feiern von Gottesdiensten war. Dabei ließen sie sich allerdings – man konnte ja nicht immer anwesend sein – gerne von Vikaren vertreten. Dafür wurden die Vikare dann bezahlt. So ein Vikar war auch Nikolaus Kraft. Es war ein niederer Rang, und Das Testament von Vikar Kraft weiterlesen

Amtskeller Johann Franz Weiprecht aus Rothenfels
… antwortet am 2. August auf die Vorwürfe des Abtes von Neustadt: “Es ist nur zu wahr, daß wir daß Gras zu Einsiedel an dem Klosterhofsmühlwehr haben abmehen lassen …” Und das völlig zu Recht, findet er. Vor drei Jahren hat man mit dem Kloster eine Verabredung in dieser Sache getroffen, Amtskeller Johann Franz Weiprecht aus Rothenfels weiterlesen