… wurde abgemäht, und das nicht von ihm selbst. So jedenfalls beschwert sich der Abt des Klosters Neustadt bei der Regierung in Würzburg: “das Graß zu Einsiedel ahn dem Closters Mühlwehr … [ist] abgemehet … annoch frisch hinweggeführet” worden. Der Abt weiß auch, wer’s war: Hans Gresser aus Hafenlohr. Die Sache wird noch schlimmer Das Gras von Abt Bernhard … weiterlesen
Fremd und arm in der Stadt
Am 21. Juni berät die Regierung über eine Anfrage des Stadtrats, wie man mit (fremden) Leuten umgehen sollte, die sich nicht selbst ernähren könnten. Das war ein großes Thema in der Frühen Neuzeit. Die Obrigkeiten versuchten, die eigenen Almosenkassen möglichst zu entlasten. Die Lösung hieß daher mit dem Wort der Zeit: Hinausschaffen. In der Verwaltung lief dies unter dem Betreff “puncto Eliminatorum”. So hielt man es auch in Würzburg. Im Fremd und arm in der Stadt weiterlesen
Die Sache mit den Steuern …
… und Abgaben gehörte auch früher schon zu den heiklen Punkten in einer Stadt. Es gab so große Unterschiede. Adelige und Kleriker mussten sich an den bürgerlichen Leistungen in der Stadt nicht beteiligen. Das galt nicht nur für Steuern, sondern auch für Dinge wie das Wacheschieben auf den Stadtmauern, das Stellen von Soldaten und die Unterbringung von Soldaten und Frondienstleistenden. Letzteres hieß Einquartierung und sorgte immer wieder für mächtigen Verdruss. Die Sache mit den Steuern … weiterlesen
Zwischenmiete im Rosenbachpalais II
Bis die Residenz fertig ist, möchte Johann Philipp Franz von Schönborn im Rosenbachpalais am Rennweg wohnen. Dazu muss er das Palais von Frau von Rosenbach mieten. Am 7. Juni 1720 schreibt ein Vertrauter des Fürstbischofs deshalb an Geheimrat Caesar. Caesar ist nämlich mit Frau von Rosenbach befreundet. Er soll sich bei Zwischenmiete im Rosenbachpalais II weiterlesen
Mainmüller Senger will keine Steuern zahlen
Jedenfalls nicht wie die anderen Bürger der Stadt. Darüber beschweren sich Bürgermeister und Stadtrat beim Fürstbischof. Genauer gesagt, über seine sich „anmaßende Einquartierungs- und Schatzungsfreiheit“. Es war ein uraltes Problem in Würzburg: Mussten diejenigen, die im Auftrag des Bischofs tätig waren, sich an den Steuern und Aufgaben der Stadtbürger beteiligen? Mainmüller Senger will keine Steuern zahlen weiterlesen
“Ingenieur Haubtmann Neumann” gibt Unterlagen ab
zum „angefangenen Bau- und Fortifications-Vorhaben“. Am 29. Mai 1720 reicht Balthasar Neumann die Sachen bei der Rentkammer ein. Die Kammerräte schicken die Unterlagen mit einem Kommentar an den Fürstbischof. Sie unterschreiben „mit tiefstem Respect verharrend“, wie das damals “Ingenieur Haubtmann Neumann” gibt Unterlagen ab weiterlesen
Heinrich Och aus Heidingsfeld
… will in Würzburg das Fleischhacker-Handwerk lernen. Dafür brauchte er eine Bescheinigung über seine Herkunft und seinen Lebenswandel, wie ein Führungszeugnis. Er bekam es. Die Stadt Heidingsfeld bescheinigte ihm, dass seine Eltern ordentlich verheiratet waren, er selbst auß einem rechten unbefleckten ehebett gezeügt und am 4. Juni 1695 frei von Leibeigenschaft geboren und sich immer ehrlich, redlich und friednachbarlich verhalten habe. Warum Och mit seinen 25 Jahren noch eine Lehre anfangen wollte, verrät der Geburtsbrief nicht.
Stadtarchiv Würzburg, Abt. Heidingsfeld, Urkunden der Stadt Heidingsfeld, Nr. 107. Bearbeitet von Svenja Keller.
Joseph Otto will Stadtrat werden
Elias Adam Joseph Otto, so sein vollständiger Name, war nicht irgendwer, sondern er war Assessor beim Würzburger Stadtgericht. Da war der Gedanke, er könnte Mitglied des Stadtrats werden, gar nicht abwegig.
Hartnäckig war er auch. Bereits im Vorjahr hatte er bei einer Ratswahl seinen Hut in den Ring geworfen, allerdings erfolglos. Nun war am 17. April Stadtrat Johann Jacob Balbus verstorben, und Otto nahm einen neuen Anlauf. Daran sieht man einen wichtigen Unterschied zu heutigen Stadtratswahlen: Wer einmal drin war, der blieb auf Lebenszeit Stadtrat (so etwas gibt es heute nur noch beim hochverehrten Stadtrat Willi Dürrnagel). Joseph Otto will Stadtrat werden weiterlesen
Pflicht- und treulos von ihren Compagnien desertiert!
Das waren Soldaten des Würzburger Militärs, und zwar sowohl Ausländische als Lands- und Stifts-Kinder. So schrieb Fürstbischof Johann Philipp Franz in einem Mandat am 25. April 1720. Die vielen Deserteure, übrigens keine Würzburger Spezialität, sondern ein verbreitetes Phänomen beim Militär dieser Zeit, waren ein Problem, weil die Würzburger Fürstbischöfe ihre Truppen gegen gutes Geld vermieteten (auch dies ein generelles Phänomen der Zeit). Im Spanischen Erbfolgekrieg, 1714 zu Ende gegangen, kämpften Würzburger Soldaten für den Kaiser, Pflicht- und treulos von ihren Compagnien desertiert! weiterlesen
Wenn Leute ohne Geld heiraten …
und dann noch Kinder kriegen, belasten sie die öffentlichen Kassen. Dies war eine der großen Sorgen der Obrigkeit. Die Würzburger Regierung erließ deshalb ein Mandat gegen das Heiraten von Armen „umb zu verhüten, daß nicht allerhand liederliche oder nichts vermögende Leuth zusammen heurathen“ und dann „die Stadt mit Bettelkinder[n] anfüllen“. Heiraten darf deshalb nur, wer eine Bescheinigung über seine Wenn Leute ohne Geld heiraten … weiterlesen